Ausgabe 7/2023: Blackout – Wann kommt er und so profitieren Sie davon!

Wir schreiben Freitag, den 10.02.2023, und TransnetBW ruft den Stromnotstand aus!

Was ist geschehen? TransnetBW, der Netzbetreiber in Baden-Württemberg, hat am 10.02.23 über sein App StromGedacht gewarnt, dass am heutigen Tag ab 11 Uhr bis ca. 13:00 mit einem Strommangel zu rechnen sei.

Die Verbraucher werden aufgefordert, Haushaltsgeräte möglichst nicht zu betreiben und Akku-Geräte im Akkubetrieb zu nutzen.

Bereits zum dritten Mal innerhalb von drei Monaten wurde diese Warnung ausgesprochen. Die erste Warnung kam am 07.12.22, die zweite 17.01.23 und die vorerst letzte am 10.02.23.

Die (noch freiwillige) Transnet-App soll dabei helfen, vor Strom-Mangellagen zu warnen und das Stromnetz zu stabilisieren:

Vorher gab es solche Warnungen nicht! Zumindest nicht seit Kriegsende (1945…)!

Es stellt sich die Frage, woher kommt der Strommangel und wie wird die Zukunft aussehen?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns die Energiewende-Politik und ihre Auswirkungen anschauen:

Die Energiewende in Deutschland begann offiziell im Jahr 2000, als die Regierung beschloss, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Ziel war es, eine umweltfreundlichere, sicherere und nachhaltigere Energieversorgung für die Zukunft aufzubauen.

Soweit die Theorie. Aber leider hat die Versorgung mit Strom durch Wind und Sonne viele Haken und Ösen, die vielleicht zunächst nicht bedacht wurden, aber zwischenzeitlich komplett von den handelnden Akteuren ignoriert werden.

Da ist als Erstes die sogenannte Dunkelflaute zu nennen, also eine Zeit, in der Wind und Sonne rein gar nichts zur Energieversorgung beitragen. Solche Zeiten können auch mal mehrere Monate betragen.

Quelle: https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/ heruntergeladen 14.02.2023

Das nächste Problem besteht darin, dass die Sonne nachts nie Strom liefert, also zu keiner Zeit als Ersatz für ein konventionelles Kraftwerk einspringen kann. Zudem liefert die Photovoltaik im Sommer bei gutem Wetter überproportional und dafür im Herbst, Winter und Frühjahr so gut wie gar nichts.

Mangels Speicher muss aber der Strom immer dann und in der Menge produziert werden, in der Bedarf besteht. Ausreichende Speicher sind nach wie vor wegen der hohen Kosten nicht zu erwarten. Deshalb kann die Überproduktion bei sonnen- und oder windreichem Wetter nicht für diese Phasen der Dunkelflauten genutzt werden und sie eben nicht kompensieren.

Bevor wir weiter auf die Nachteile der Energiewende eingehen, müssen wir uns ansehen, wie unser Stromnetz konzipiert ist und wie es funktioniert: Das deutsche Stromnetz besteht aus einem Netzwerk aus Stromleitungen, Kraftwerken und Verteilungsanlagen, die Strom erzeugen, übertragen und verteilen. Die Kraftwerke können aus verschiedenen Energiequellen wie Kohle, Gas, Kernenergie, erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Solarenergie und Wasserkraft gespeist werden.

Strom wird aus den Kraftwerken zu Umspannwerken übertragen, die den Strom in höhere Spannungen umwandeln, um ihn über weite Entfernungen zu übertragen. Von dort wird der Strom dann in das Verteilungsnetz eingespeist, das ihn an die Endverbraucher weiterleitet.

Das deutsche Stromnetz ist Teil des europäischen Stromnetzes und ist durch mehrere Interkonnektoren mit anderen europäischen Ländern verbunden, was den Stromhandel und die Zusammenarbeit im Bereich der Energieversorgung erleichtert. Theoretisch bekommt ein Land, in welchem Strom fehlt, Hilfe in Form von Importstrom, sofern das Nachbarland liefern kann und sofern die Interkonnektoren über die erforderliche Leitungskapazität verfügen.

Zum jetzigen Zeitpunkt gehören 38 Länder zum europäischen Stromnetz – darunter die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie einige Länder, die nicht Teil der EU sind, wie die Schweiz und Norwegen.

Diese Länder arbeiten zusammen, um eine sichere, zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Durch den Austausch von elektrischer Energie zwischen Ländern können sie ihre Energieressourcen optimal nutzen und ihre Energieversorgung stabilisieren. (Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass der länderübergreifende Stromtransport immer mit Kosten verbunden ist)

Die Ukraine ist seit 1991 Teil des Europäischen Stromnetzes. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Unabhängigkeit der Ukraine im Zuge der Auflösung der Sowjetunion begann das Land, seine Integration in die europäische Energieinfrastruktur voranzutreiben. Seit dem Beitritt zur European Energy Community im Jahr 2006 und dem Übertragungsnetzwerk für elektrische Energie in Europa (ENTSO-E) im Jahr 2007 hat die Ukraine ihre Rolle als Teilnehmerland am Europäischen Stromnetz weiter gestärkt.

Vor allem verfügt die Ukraine über viele Kernkraftwerke, die dabei helfen, den Mangel an Strom beim Ausfall der erneuerbaren Erzeuger zu stützen. Das Problem: Aktuell befindet sich die Ukraine in einem Krieg. Durch Kriegshandlungen könnten plötzlich Teile der Strominfrastruktur zerstört werden, was zu einer Großstörung im europäischen Stromverbund führen könnte.

Die Stromversorgung in Deutschland wird von einer Vielzahl von Akteuren gesteuert, darunter Stromproduzenten, Übertragungs- und Verteilungsbetreiber sowie Regulierungsbehörden. Es gibt auch eine Energiebörse, auf der Strom gehandelt wird.

Das müssen Sie über die Stromverteilung wissen:

Es gibt drei Hauptspannungsebenen:

  • Höchstspannungsebene 220-380 kV: Diese Ebene wird für die Übertragung von Strom über größere Entfernungen genutzt, um große Mengen von Energie von den Kraftwerken zu den Übertragungsnetzen zu transportieren.
  • Hochspannungsebene (110 kV): Sie dient ebenfalls vorwiegend der Übertragung, um große Mengen von Energie von den Kraftwerken zu den Übertragungsnetzen zu transportieren.
  • Mittelspannung (20 kV bis 60 kV): Hier findet eine Verteilung des Stroms an größere Industrieanlagen und Stadtteile statt.
  • Niederspannung (230V und 400V): Hier wird Strom direkt an die Verbraucher geliefert, wie z.B. private Haushalte und kleinere Gewerbebetriebe.

Quelle Grafik: Quelle: Stefan Riepl (Quark48), Hintergrund weiss gefaerbt von Leon [CC BY-SA 2.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Bis zur Energiewende gab es einige Hundert große konventionelle Kraftwerke. Seit der Energiewende gibt es Millionen in allen Größen: Stand Ende 2021 waren es 2,3 Millionen Kraftwerke.

Das Problem: Unser Stromnetz ist nicht für die dezentrale Einspeisung durch die erneuerbaren Energien ausgelegt. Unser Netz war dafür ausgelegt, den Strom dort zu produzieren, wo er gebraucht wurde, und immer genau die Menge zu produzieren, die gerade benötigt wird. Mangels großer Speicher muss in jeder Sekunde genauso viel Strom produziert werden, wie gerade verbraucht wird. Die dazu benötigte Regelgröße ist die Frequenz von 50 Hz. Wir sprechen also von einer bedarfsorientierten Erzeugung.

Durch das Abschalten von immer mehr konventionellen Kraftwerken und dem Zubau von immer mehr Erneuerbaren sind wir nun jedoch bei einer teilweise zufallsorientierten Erzeugung angelangt, die zudem dezentral überall einspeist. Das führt zu immer mehr Problemen, unter anderem zum bereits erwähnten Vorfall in Baden-Württemberg.

Ein weiteres Beispiel ist nachfolgend zu sehen: Mangels zu wenig Kraftwerksleistung sackt die Frequenz ein:

Kurzum: Es fehlten kurzfristig 1,395 GW an Kraftwerksleistung – und das bei einer Gesamtleistung von 75 GW, die wir in der Spitze benötigen.

Ein anderes Problem ist die stark schwankende Einspeisung durch Wind und Sonnenstrom sowie die Gefahr des plötzlichen Verschwindens. Dazu ein Beispiel: Wenn vor dem Jahr 2000 ein Kraftwerk ausfiel, dann fehlte maximal diese Kraftwerksleistung im Netz, also ca. 1 GW. Fällt heute ein Windpark aus, so sind das schnell 10 oder 20 GW. Das in Echtzeit zu kompensieren, ist schlicht unmöglich!

Da Windstrom vorwiegend in den ertragsreichen Regionen Norddeutschlands erzeugt wird, muss er in die mit einem hohen Verbrauch aufwartenden Regionen Süddeutschlands übertragen werden.

Der Ausbau des deutschen Stromnetzes ist ein wichtiger Teil der Energiewende in Deutschland, um die erneuerbaren Energien in das Netz integrieren zu können. Diese Energien, wie Windkraft- und Photovoltaikanlagen, produzieren Strom an unterschiedlichen Orten und erfordern daher ein robustes Netz, um den Strom über weite Entfernungen zu den Verbrauchern zu transportieren.

Und gerade dieser Ausbau des Stromnetzes hinkt weit hinter dem Zeitplan her. Von den rund 12.000 Kilometern, die neu und ausgebaut werden müssen, sind ca. 2000 Kilometer fertig. Die großen Nord-Süd Trassen werden nicht vor 2028 fertig!

So kommt es zur Knappheit im Süden, auch wenn im Norden genug Windstrom vorhanden wäre, weil Bayern und Baden-Würtemberg überproportional durch die Abschaltung der Kernkraftwerke benachteiligt sind.

Ihr
Robert Jungnischke 
P.S.: Ich freue mich, wenn auch Sie zu meinen 14.000 Abonnenten in meinem Youtube-Kanal einschalten, um laufend über Blackout-Risiken und weitere spannende Themen informiert zu bleiben:


Mein Fazit: Risko = Chance für alle die vorbereitet sind

Wie Sie sicher bemerkt haben: Ohne Energie kommt die Welt zum Stillstand. Das Thema ist nicht nur brandaktuell, sondern auch höchst brisant.

Darum bedanke ich mich herzlich bei Robert Jungnischke, dass er uns mit seinem fundierten technischen Wissen einen tiefen Einblick in die aktuelle Stromversorgungslage in Deutschland gegeben hat.

Nach der Lektüre seines Sonderbeitrags muss ich leider konstatieren, dass die Politik und Stromversorger kaum auf die akuten Gefahren reagieren und die latente Gefahr eines Stromausfalls weiterhin ignorieren.

Wir sind sozusagen von tagesaktuellen Notfallplänen abhängig. Der Beweis war die plötzliche Entscheidung der kurzfristigen Betriebsverlängerung unserer letzten Kernkraftwerke, die offensichtlich in letzter Sekunde getroffen wurde.

Nur deshalb wurde der von mir schon vor drei Jahren exakt auf den Jahreswechsel 2022/23 terminierte Blackout noch einmal verschoben. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben – und es ist bei der aktuellen Energiepolitik wirklich nur eine Frage der Zeit, bis es einmal zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall kommt, der uns dann den Strom abstellt.

Gerade aus Investorensicht dürfen konventionelle Energiewerte nicht im Portfolio fehlen.

Selbst wenn der Ölpreis zurzeit noch unter den Abverkäufen der strategischen Rohöl-Lager in den USA (SPR) in Schach gehalten wird, ist das Lied von Öl- und Gas noch lange nicht zu Ende gesungen. Nein, es ist sogar davon auszugehen, dass die Nachfrage weiterhin ansteigt.

Jedoch fehlen den Sektoren das Kapital und der Wille, angesichts der Emissionsreduzierung größere Investitionen zu tätigen.

Das Angebot wird somit immer weiter verknappt, während Anleger mit Dividenden und Aktienrückkauf-Programmen beglückt werden.

Meine PLUS+ Leser und ich haben seit mehr als zwei Jahren mit Energieaktien Höchstrenditen erzielt. Viele Anleger glauben aber offenbar nicht, dass fossile Brennstoffe weiterhin florieren werden, wodurch die noch immer günstigen Bewertungen des Sektors erklärbar sind. Teilweise sind Cashflow-starke Energieunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes Gelddruckmaschinen und dennoch für absurde Tiefst-Bewertungen zu erhalten. Sie schütten immense Dividenden aus, die nicht selten 10-20% der Marktkapitalisierung entsprechen.

Liebe Leser, ich frage Sie: Welcher Sektor bezahlt Ihnen bitte sonst noch solche realen Renditen?

Meinen Leserinnen und Lesern des Goldherz PLUS+ habe darum mehrere aussichtsreiche Investitionen im Energiesegment vorgestellt.

Erst in meiner jüngsten PLUS-Wochenausgabe habe ich einen europäischen Ölkonzern vorgestellt, der ein Barrel Öl für nur 8 US$ aus dem Boden pumpt und damit zu jedem Ölpreis Spitzengewinne erwirtschaftet. Weiterhin habe ich gestern einen Bergbau-Konzern im Bereich der „grünen“ Metalle vorgestellt, der seine Kohle-Aktivitäten abspalten möchte und auf diese Weise erhebliche Aktionärsrenditen freisetzen dürfte, von denen Sie in den kommenden Monaten und Jahren stark profitieren können.

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Das waren die 5 erfolgreichsten PLUS-Investitionen seit 2019: 

  • +3.690% seit Vorstellung der Aktie von Chalice Mining (Sydney: CHN),
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  • +471%  innerhalb von 18 Monaten, mit der Goldminenaktie Calibre Mining (Toronto: CXB),
  • +360% mit der Uran-Aktie von Nexgen Energy (Toronto: NXE).

 

Ihr