Silbermarkt: Schwankungen und Besonderheiten
Silber wird oft im Schatten von Gold gesehen, doch der Markt für Silber ist deutlich kleiner und die Preise machen deshalb größere Sprünge. Während Zentralbanken Gold als Reserve halten, spielt Silber für diese Institutionen praktisch keine Rolle. Dafür wird Silber zusätzlich intensiv in der Industrie nachgefragt, was die Preisbildung stärker an Angebot und Nachfrage bindet.
Im Jahr 2024 lag die weltweite Silbernachfrage bei einem historisch hohen Wert von 1,16 Mrd. Unzen. Besonders stark ist der industrielle Anteil: Rund 58% dieser Nachfrage kommen direkt aus der Industrie, vor allem aus Bereichen wie Elektrotechnik und Solartechnologie. Seit 2021 kann das Angebot aus Minenproduktion und Recycling die Nachfrage nicht mehr decken, sodass 2024 ein Angebotsdefizit von rund 149 Millionen Unzen entstand – das mittlerweile vierte Defizitjahr in Folge.
Preisentwicklung und Marktdefizite
Im Jahr 2023 bewegte sich der Silberpreis trotz sehr hoher Nachfrage leicht abwärts und lag etwa 15% unter dem Hoch von 2021. Erst 2024 setzte eine deutliche Trendwende ein, denn Silber konnte um fast 30% zulegen und mit knapp 50 USD je Feinunze neue Höchststände erreichen.
Prognosen gehen von einer möglichen Silber-Rallye in den kommenden Jahren aus, sollte das Angebot weiterhin nicht mit der Nachfrage Schritt halten.