Der Kupferpreis erlebt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung und erreicht das höchste Niveau seit Juni 2024. Hintergrund sind spekulative Erwartungen am Markt, dass die US-Notenbank Fed schon in Kürze die Leitzinsen senken könnte. Diese Fantasie beflügelt nicht nur Kupfer, sondern auch andere Rohstoffe und Aktienmärkte.
Kupferkurs im Höhenflug
Angetrieben von der Aussicht auf geldpolitische Lockerungen stieg der Kupferpreis an der London Metal Exchange auf über 10.170 US-Dollar je Tonne. Auch an der US-Börse COMEX legte er kräftig zu. Seit sechs Handelstagen klettert der Kurs und zeigt eine klare Aufwärtsdynamik, die auf ein verstärktes Interesse institutioneller und privater Anleger hindeutet.
US-Zinspolitik sorgt für Rückenwind
Ausschlaggebend für die jüngste Entwicklung sind schwache US-Konjunkturdaten und eine Abkühlung am Arbeitsmarkt. Viele Marktteilnehmer hoffen, dass dies der Fed schon bald Spielraum für Zinssenkungen gibt. Die Mehrheit rechnet bereits in dieser Woche mit einer ersten Zinssenkung – weitere könnten noch bis Jahresende folgen.
Schwacher Dollar, starke Nachfrage
Mit dem Rückgang des US-Dollars werden Rohstoffe wie Kupfer für Käufer außerhalb des Dollar-Raums günstiger. Zudem bleibt China als wichtigster Absatzmarkt ein entscheidender Faktor: Der Kupferverbrauch im Reich der Mitte ist im ersten Halbjahr um rund 10 % gestiegen und signalisiert weiter robuste Nachfrage.
Ausblick für Anleger
Experten sehen den Preissprung als Ergebnis der Mischung aus erwarteter Zinssenkung, anhaltender Chinanachfrage und Dollar-Schwäche. Sie mahnen jedoch zur Vorsicht, da bereits kleine Enttäuschungen bei der US-Geldpolitik neue Schwankungen bringen könnten.
Meinung des Autors
Kupfer bleibt im aktuellen Umfeld aussichtsreich, vor allem vor dem Hintergrund der laufenden Energiewende und Digitalisierung. Kurzfristige Rücksetzer könnten sich für langfristig denkende Investoren als Einstiegschance entpuppen. Wer kurzfristig agiert, sollte jedoch die nächsten US-Notenbanksitzungen genau beobachten.