Die aktuelle Rallye bei Silber und Gold hat ihre Wurzeln in einem historischen Muster, das sich bereits in den 1970er Jahren gezeigt hat. Auch damals stiegen die Preise für Edelmetalle innerhalb kurzer Zeit explosionsartig an, getrieben von hoher Inflation, zunehmenden Leitzinsen und geopolitischen Unsicherheiten. Besonders interessant ist: In den 70er Jahren erlebte Gold seine erste Aufwärtsbewegung, während Silber etwas verzögert nachzog und eine spektakuläre Rallye von +125% hinlegte. Nach einer zweijährigen Korrekturphase folgte dann die nächste markante Aufwärtswelle – ein Ablauf, der sich im aktuellen Zyklus wiederholt.
Angebotsdefizit und industrielle Nachfrage als Haupttreiber
Der fundamentale Unterschied zwischen früheren Preisschüben und der Rallye 2025 liegt in den strukturellen Marktbedingungen: Silber wird heute zunehmend als Schlüsselrohstoff für die globale Energiewende und Zukunftstechnologien benötigt. Insbesondere die industrielle Nachfrage aus der Photovoltaik-Branche, Elektronik und Elektromobilität sorgt für ein dauerhaftes Angebotsdefizit von über 200 Millionen Unzen im Jahr 2025. Diese industrielle Verwendung sorgt für einen nachhaltigen Preisdruck und unterscheidet die Rallye grundlegend von früheren spekulativen Blasen. Analysten sprechen von der stärksten Knappheit und dem höchsten Defizit seit Jahrzehnten.
Zinspolitik und inverse Zinskurven: Warum die Rallye so kräftig ausfällt
Ein weiteres Parallelelement zu den 70er Jahren ist die Entwicklung der Zinsen: Die US-Notenbank hat innerhalb kürzester Zeit die Leitzinsen stark angehoben und damit eine inverse Zinskurve erzeugt – ein historisches Zeichen für bevorstehende Rezessionen und steigende Edelmetallpreise. Die Aussicht auf bevorstehende Zinssenkungen und eine Lockerung der Geldpolitik erhöht die Attraktivität von Silber und Gold als Krisenschutz. Die Zinswende, das strukturelle Angebotsdefizit und die Rekordnachfrage aus Zukunftsindustrien bilden das Fundament für die aktuelle Preisexplosion: Während Silber 2025 bereits die 48-USD-Marke überschritten hat, rückt die psychologisch wichtige Grenze von 50 USD immer näher.
Historische Parallelen: Die Rallye bestätigt die Prognosen
Wie in den 1970er Jahren sind es die gleichen makroökonomischen Faktoren – hohe Inflation, rasante Zinserhöhungen und strukturelle Rohstoffknappheit –, die den Startschuss für die derzeitige Edelmetallrallye geben. Die Prognose, dass mit dem Ende des Zinserhöhungszyklus die nächste explosive Aufwärtswelle bevorsteht, ist Realität geworden. Die Rallye 2025 ist nicht nur eine technische Reaktion, sondern spiegelt ein fundamentales Nachfrageproblem und einen historischen Zyklus wide