Ein unterschätzter Zusammenhang mit enormer Aussagekraft

Unabhängig von geopolitischen Schlagzeilen, Notenbankentscheidungen oder Konjunkturdaten existiert ein bemerkenswert robuster Zusammenhang, der sich über mehr als ein Jahrhundert hinweg beobachten lässt: der Landzyklus – und seine enge zeitliche Verbindung zum Goldpreis.

Wer versteht, wie sich Baulandpreise in langen Wellen bewegen, erhält einen überraschend klaren Kompass für die langfristige Entwicklung von Gold. Und genau dieser Kompass zeigt derzeit deutlich nach oben.

Der Landzyklus: Der unsichtbare Taktgeber der Wirtschaft

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Die Preise für Bauland folgen historisch einem erstaunlich stabilen Muster:
Alle 18 bis 20 Jahre bildet sich ein klarer Zyklus aus Tiefpunkt, Aufschwung, Übertreibung und anschließender Korrektur.

Die ökonomische Grundlage dafür liefert das sogenannte Gesetz der Miete (nach Henry George, später popularisiert u. a. durch Phil Anderson):

Land absorbiert langfristig alle wirtschaftlichen Gewinne.
Produktivitätsfortschritte, steigende Einkommen und technologische Innovationen schlagen sich letztlich im Bodenwert nieder.

Das Ergebnis:

  • über viele Jahre steigende Grundstückspreise
  • zunehmende Verschuldung
  • steigende Zinsen am Zyklusende
  • schließlich ein systemischer Wendepunkt

Historisch lässt sich dieser Zyklus grob so einteilen:

  • 7 Jahre Expansion nach dem Tief
  • kurze Verschnaufpause
  • weitere 7 Jahre Übertreibung bis zum Hoch
  • rund 4 Jahre Abwärtsphase

→ ergibt in Summe rund 18 Jahre

Der aktuelle Immobilien- und Landzyklus begann nach der Finanzkrise um 2011/2012 und steuert mit hoher Wahrscheinlichkeit 2026 auf seinen Höhepunkt zu.

Die letzte Phase des Landzyklus – ein bekanntes Drehbuch

Kurz vor dem Hochpunkt des Landzyklus wiederholen sich die Abläufe erstaunlich zuverlässig:

  1. Aktien von Wohnungsbauunternehmen toppen zuerst
    (bereits sichtbar – entsprechende Indizes haben ihre Hochs hinter sich)
  2. Lockerere Geldpolitik folgt
    Zinssenkungserwartungen und gelockerte Kreditvergabe geben dem Markt kurzfristig neuen Schub
  3. Immobilienpreise erreichen ihr finales Hoch
    Historisch oft im Sommer, sehr häufig zur Jahresmitte
    → Erwartungsfenster: 2026
  4. Der Aktienmarkt folgt mit Verzögerung
    Meist rund 12 Monate nach dem Landpreis-Peak
  5. Zinsstrukturkurve invertiert erneut
    Ein klassischer Vorbote einer Rezession
    (die erste Inversion allein reicht meist nicht aus)
  6. Rezession beginnt – offiziell oft spät erkannt
  7. Rohstoffe und Gold erreichen ihren Höhepunkt
    Gold profitiert hier besonders von seiner Rolle als sicherer Hafen

Warum Gold dem Landzyklus zeitlich folgt

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt:

  • Dem Goldpreis-Hoch geht fast immer ein Landpreis-Hoch voraus
  • Der zeitliche Abstand liegt typischerweise bei 4–6 Jahren

Beispiel letzter Zyklus:

  • Immobilienhoch: 2006
  • Goldhoch: 2011
  • Gold vervielfachte sich in dieser Phase um etwa das 4,5-Fache

Überträgt man dieses Muster auf den aktuellen Zyklus:

  • Landpreis-Hoch: voraussichtlich 2026
  • Goldpreis-Hoch: möglich um 2030/2031

Das bedeutet:
👉 Wir befinden uns historisch betrachtet noch im mittleren Teil der Gold-Hausse – nicht am Ende.

Zusätzlicher Rückenwind: Zentralbanken & Währungsordnung

  • Der Landzyklus liefert das zeitliche Gerüst – doch der fundamentale Rückenwind kommt aktuell von anderer Seite:
  • Zentralbanken bauen ihre Goldreserven weiter aus
  • Gold gewinnt an Bedeutung zulasten des US-Dollars
  • geopolitische Spannungen verstärken die Nachfrage nach realen Werten
  • ein strukturell schwächerer Dollar wirkt zusätzlich preisstützend

Diese Faktoren verstärken den landzyklusbasierten Ausblick, sie ersetzen ihn nicht – machen ihn aber umso relevanter.

Fazit: Der Landzyklus spricht eine klare Sprache

Historische Zyklen sind keine Garantie – aber sie sind ein mächtiges Werkzeug zur Einordnung von Richtung und Dynamik.

Und diese sprechen aktuell eine eindeutige Sprache:

  • Der Landzyklus nähert sich seinem Hoch
  • Gold folgt diesem Hoch historisch mit mehreren Jahren Verzögerung
  • Das größte Wertsteigerungspotenzial liegt oft in der zweiten Hälfte der Gold-Hausse
  • Wir sind dort noch nicht angekommen

Kurz gesagt:
Gold steht nicht vor dem Ende seines Zyklus – sondern vor dessen potenziell stärkster Phase.

Rücksetzer bleiben möglich, insbesondere saisonal.
Doch mittel- und langfristig bleibt das Bild klar bullisch.

Handlungsempfehlung

  • Goldpositionen halten
  • Schwächephasen gezielt nutzen
  • Den Landzyklus als langfristigen Taktgeber ernst nehmen

Alexander Hirschler
Alex ist studierter Betriebswirt. Er hat sich schon sehr früh für Finanzthemen interessiert und eine große Leidenschaft für die Börse entwickelt. Daraus ist eine Berufung geworden. Seit 2016 schreibt er fundierte Aktienanalysen mit dem Ziel, Anlegern eine Hilfestellung bei ihren Investmententscheidungen zu geben. Finde Alex auf Xing