Capstone Copper, ein kanadischer Kupferproduzent, hat mit dem Investmentfonds Orion Resource Partners einen bedeutenden Kapitaldeal abgeschlossen. Orion übernimmt für bis zu 360 Millionen US-Dollar einen Anteil von 25 Prozent an den chilenischen Projekten Santo Domingo und Sierra Norte. Dieses frische Kapital soll die Entwicklung in der regional wichtigen Atacama-Mining-Zone entscheidend vorantreiben.

Kapitaldeal verschafft Capstone Spielraum

Orion zahlt zunächst 225 Millionen US-Dollar nach der finalen Investitionsentscheidung, gefolgt von weiteren 75 Millionen binnen sechs Monaten. Bis zu 60 Millionen kommen als erfolgsabhängige Komponente hinzu. Ergänzend investiert Orion zehn Millionen US-Dollar in neue Capstone-Aktien mit einem Kursaufschlag und setzt diese Mittel gezielt für die Exploration ein. Dadurch kann Capstone die hohen Anfangsinvestitionen beim Aufbau des Santo Domingo-Projekts besser stemmen und senkt den Bedarf an Eigenkapital von über 700 auf etwa 400 Millionen US-Dollar – vorbehaltlich erfolgreicher Fremdfinanzierung durch Banken.

Santo Domingo als Wachstumspfeiler

Das Santo Domingo-Projekt wird vom Capstone-Management als kommende Säule des Unternehmenswachstums betrachtet. Die geplanten niedrigen Produktionskosten und die unmittelbare Nähe zur bestehenden Mine Mantoverde bieten strategische Vorteile. Das erfahrene Team, das schon Mantoverde realisiert hat, soll auch Santo Domingo zum Produktionsstart begleiten.

Orion setzt auf Kupfer als Zukunftsressource

Orion verstärkt durch die Kapitalerhöhung seinen Anteil an Capstone leicht und unterstreicht das institutionelle Interesse am Kupfermarkt. Dieses Metall gilt als Schlüsselressource für die globale Energiewende. Nach Unternehmensangaben will Orion mit dem Investment ein Vorzeigeprojekt unterstützen, das ökologische und industrielle Ziele verbindet. Besonders bemerkenswert ist der hohe Orion-Anteil von rund 12 Prozent an Capstone – ein ungewöhnlicher Wert für einen privaten Investor in einem börsennotierten Rohstoffkonzern.

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Rückkaufrecht und Bewertung

Capstone sichert sich die Option, den Orion-Anteil nach Produktionsbeginn zurückzukaufen, sofern die vereinbarte Rendite gezahlt wird. Marktanalysten bewerten die Konditionen des Deals allerdings kritisch. Das Bewertungsniveau fällt im internationalen Vergleich niedrig aus – insbesondere im Hinblick auf politische Risiken und die Komplexität des Projekts. Im Zusammenspiel mit anderen internationalen Transaktionen zeigt sich, dass Investoren potenzielle Unsicherheiten einkalkulieren.

Positive Marktreaktion

Trotz der kritischen Stimmen reagiert die Börse positiv: Die Capstone-Aktie legte unmittelbar nach Bekanntgabe des Deals deutlich zu. Der aktuelle Börsenwert liegt bei rund 6,9 Milliarden US-Dollar.

Regionale Synergien und Ausblick

Santo Domingo und Sierra Norte liegen im chilenischen Kupfergürtel nahe Diego de Almagro, nur 35 Kilometer von Mantoverde entfernt. Zusammen sollen die Projekte künftig mehr als 200.000 Tonnen Kupfer pro Jahr liefern. Die Integration verspricht Kostenvorteile und die bessere Nutzung vorhandener Infrastruktur. Die Mine ist für mindestens 19 Jahre ausgelegt; neue Ressourcen könnten diesen Zeitraum verlängern. Darüber hinaus entstehen tausende Arbeitsplätze und erhebliche Steuerzahlungen für die Region.

Eigene Einschätzung

Der Deal verdeutlicht die Herausforderungen der Großprojektfinanzierung im Rohstoffsektor. Trotz der vergleichsweise niedrigen Bewertung eröffnet sich für Capstone die strategische Chance, sich in einem Kupferdistrikt von Weltklasse weiter zu etablieren. Wer an die Energiewende und ein knappes Kupferangebot glaubt, könnte die aktuelle Marktsituation als günstigen Einstiegszeitpunkt betrachten.

Redaktion
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