Die Bank of America hat ihre Kupferpreisprognosen deutlich nach oben angepasst. In den kommenden Jahren rechnen die Analysten mit kräftigen Preisanstiegen. Ausschlaggebend sind eine anhaltende Angebotsknappheit und eine weiterhin stabile – teils sogar wachsende – Nachfrage.

Prognosen: Kupferpreise auf Rekordkurs

Analysten erwarten, dass Kupfer im Jahr 2026 durchschnittlich bei rund 11.300 US-Dollar je Tonne liegen könnte. Für 2027 werden sogar 13.500 US-Dollar als Durchschnittskurs prognostiziert. Im Idealfall halten die Strategen kurzfristig sogar Preise von bis zu 15.000 US-Dollar pro Tonne für möglich.

Angebotsseite bleibt das Nadelöhr

Hintergrund für die optimistischen Prognosen sind wachsende Engpässe auf Angebotsseite. Gesunkene Erzgehalte und eine unterausgestattete Projektpipeline bremsen die globale Produktion. Viele große Kupferprojekte sind durch Rückschläge und Verzögerungen belastet, zum Beispiel wichtige Minen in Indonesien, Chile, Panama und der Demokratischen Republik Kongo. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren zu wenig in neue Minen und Exploration investiert wurde. Die Folge: Die Rohstoffmärkte verzeichnen historisch niedrige Lagerbestände, und die Treatment- und Refining-Charges sind teils eingebrochen – ein klares Signal für Angebotsmangel.

Nachfrage durch Energiewende und Technologieboom

Auf der Nachfrageseite bleibt Kupfer ein gefragtes Metall. Besonders in China sorgen Investitionen in Stromnetze, Technologie und Dekarbonisierung für einen robusten Bedarf. Auch in Europa gibt es nach einer Schwächephase erste Anzeichen für eine Erholung. Die Rolle von Kupfer als Schlüsselmaterial für erneuerbare Energie, E-Mobilität und KI-Infrastruktur verstärkt diesen Trend zusätzlich.

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Wenn sich die Nachfrage weiter belebt, könnten die ohnehin niedrigen Lagerbestände zu kurzfristigen Kurssprüngen führen. Experten warnen bereits vor der Gefahr eines Short Squeeze, sollte die Nachfrage überraschend zulegen.

Marktdynamik und Ausblick

Die Märkte reagieren bereits: Die wichtigsten Kupfer-Futures notieren schon jetzt spürbar im Plus. Aus Sicht vieler Analysten treffen derzeit tiefgreifende Angebotsdefizite auf eine strukturell wachsende Nachfrage. Dies ist ein klassisches Szenario für anhaltend steigende Preise. Die Energiewende sowie die schleppende Entwicklung auf der Angebotsseite verstärken die Dynamik weiter.

Eigene Einschätzung

Die aktuellen Prognosen könnten sogar noch zu vorsichtig sein. Sollte die Energiewende weiter an Fahrt gewinnen und geopolitische Risiken die Versorgungslage zusätzlich verschärfen, sind noch stärkere Preisanstiege möglich. Damit bleibt der Kupfermarkt für Rohstoffinvestoren spannend, auch wenn die Schwankungen zunehmen.

Redaktion
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