letzte Woche hatte ich Ihnen an dieser Stelle geschrieben, dass die OPEC+ Staaten unter der Führung von Saudi Arabien einen neuen Ölkrieg gegen die USA angezettelt haben. Um dieser Ansicht weiteren Nachdruck zu verleihen, drohte der saudische Cousin von König Mohammed bin Salman dem Westen diese Woche mit „Dschihad und Märtyrertum“.
In einer Botschaft, die sich an an den Westen richtet, ist Saud al-Shaalan in einem Video zu sehen, das in den sozialen Medien kursiert:
“Jeder, der die Existenz dieses Königreichs in Frage stellt, ist ein Projekt des Dschihad und des Märtyrertums”.
https://youtu.be/UG02xMJN4Ag
Ja, die Weltordnung ändert sich. Das ist keine Verschwörungstheorie mehr, sondern die direkte Konsequenz dieser Aussagen, wie sie auch in ähnlicher Form EU-Botschafter Josep Borrell vor Kurzem machte.
Borrell, der im Büro von Ursula von der Leyen arbeitet, brachte es in seiner Rede vom 10. Oktober auf den Punkt:
„Unser Wohlstand beruhte auf billiger Energie aus Russland. Russisches Gas – billig und angeblich erschwinglich, sicher und stabil. Es hat sich gezeigt, dass dies nicht der Fall ist.“
Weiter betonte er, dass unser Wohlstand auf China und Russland beruht – auf „Energie und Markt“:
„Ich denke, dass die chinesischen Arbeiter mit ihren niedrigen Löhnen viel besser und viel mehr zur Eindämmung der Inflation beigetragen haben als alle Zentralbanken zusammen“, so Borrell.
Die neue Weltordnung ist inflationär
Herr Borrell bestätigt insofern meine Kernaussagen, dass es in Zukunft wesentlich schwerer sein wird, die Inflation allein mit Zinsen oder der Geldpolitik der Notenbanken einzudämmen. Tatsächlich muss die westliche Welt ihre Energiekrise aus eigner Kraft lösen und wird sich zudem nicht mehr automatisch auf die günstigen Importe aus China verlassen können. Das alles führt zu Inflationsraten, die nachhaltig höher liegen werden, als wir es in den letzten zwei Jahrzehnten gewohnt waren.
Letztlich wird das auch den Goldpreis antreiben sowie den Silberpreis. Beide Edelmetalle sehen zurzeit extrem günstig für einen Einstieg aus.
Der Grund dafür liegt darin, dass sich Anleger noch an der alten Weltordnung orientieren und die neuen Weichenstellungen noch nicht erkannt haben. Außerdem gehen die meisten von ihnen davon aus, dass der US-Dollar und die westliche Welt das Maß aller Dinge bleibt. Doch das kann sich schlagartig ändern.
Darauf müssen Sie sich vorbereiten!
Wie lange belasten steigende Zinsen den Goldpreis?
Anleger sind verwirrt. Auf der einen Seite ist die Korrektur am Aktienmarkt und bei den Edelmetallen bereits weit fortgeschritten, sodass aggressive Zukäufe in die Schwäche immer verlockender scheinen.
Auf der anderen Seite lauern noch immer schwere Lasten auf dem Goldpreis, die eine Prognose des Wendepunkts äußerst schwer machen.
Die aktuellen Belastungsfaktoren für den Goldpreis sind schnell gefunden und lauten:
- Steigende Zinsen und eine weiterhin hawkishe US-Notenbank
- Die Stärke des US-Dollars
- Quantitative Tightening der Fed (Rückführung der Bilanzsumme)
- Allgemeine Verunsicherung im Markt, die eine Kapitulationsphase einleiten könnte
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA für den Monat September fielen mit 8,2% leicht über den Erwartungen aus. Von dem Höchststand im Juni konnte sich die Teuerungsrate zwar leicht entfernen, doch damit sind wir noch lange nicht über den Berg.
Das Inflationsszenario bleibt höchst aktuell und das weiß auch die US-Notenbank, welche sich die Bekämpfung der Inflation als oberstes Ziel auf die Stirn geschrieben hat.
Mit Blick auf die nächste Notenbanksitzung am 2. November 2022 wird aktuell mit über 90% ein weiterer Zinsschritt von 75 Basispunkten (0,75%) erwartet. Damit würden die Zinsen auf 3,75% bis 4% angehoben werden.
Den US-Dollar dürfte dies weiter stützen, dem Goldpreis hingegen dürfte dies wenig Freude bereiten.
Während die Fed eifrig an den Zinsen schraubt, scheinen Marktteilnehmer in Zukunft auch einen positiven Realzins in den USA zu erwarten. Das wäre tatsächlich ein Kontra für den Goldpreis, doch wie gut die Prognose für Inflationserwartungen in der fernen Zukunft funktioniert, haben wir in der Vergangenheit bereits gesehen: nämlich gar nicht.
Die Zinsen könnten in den kommenden Monaten noch weiter steigen. Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, sagte jüngst, dass eine anhaltende und hohe Inflation die Zinssätze über 4,5% ansteigen lassen könnte. Die große Frage ist und bleibt: Sind die Zeiten des billigen Geldes wirklich vorbei oder wird die Fed früher oder später das System zum Bröckeln bringen und eine 180-Grad-Wende vollziehen?
Trotz dieser bekannten Belastungsfaktoren spricht vieles für einen Goldkauf
Zuerst ist das Offensichtliche zu nennen: Obwohl der Goldpreis in US$ in diesem Jahr nun fast 10% nachgegeben hat, so hat er den Gesamtmarkt dennoch geschlagen. Gold – vor allem in den Heimatwährungen der meisten Erdenbewohner – war dieses Jahr die mit Abstand beste Anlageklasse. In Euro konnte Gold um +7% steigen, in japanischen Yen sogar um +16%.
Und das, obwohl die Anleiherenditen in die Höhe geschossen sind, was zu größten Verlusten bei langlaufenden Anleihepapieren und Pensionskassen führte. Überraschenderweise zeigte der US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen damit eine unglaubliche Stärke.
Doch selbst in US$ erweist sich das gelbliche Metall bis dato als sehr widerstandsfähig. Zusätzlich hat Gold praktisch perfekt seine Rolle als Werteschutz gespielt. Dies wird besonders anschaulich, wenn man einen Blick auf die Goldpreisentwicklung außerhalb des US$ wirft.
Letztlich weist Gold eine langfristige Beständigkeit gegen alle kreditbasierenden Währungen auf. Heute ist der Wert des Dollars in Gold gemessen nur noch 0,31% seines Startwerts vor über 100 Jahren, als die Fed gegründet wurde. Der Yen hingegen ist bei einem Goldwert von 0,0049% seines Wertursprungs praktisch nicht mehr existent…
GOLD Wertentwicklungen gegen Währungen:
Africa Oil-Aktie mit +191% Rendite seit Aufnahme in den PLUS+
Die Aktie von Africa Oil kennt kein Halten mehr. Seit Jahresbeginn legte der Plus+ Wert aus dem Öl-Segment knapp +65% zu.
Seit Aufnahme in den PLUS+ im Dezember 2018 konnte Africa Oil sogar +191% steigen und damit Ölmulti ExxonMobil (+59%) abhängen.
Im gleichen Zeitraum erreichte der Gesamtmarkt mit dem S&P-500-Index nur eine Performance von +35%.
Der Chart und der unten angezeigte Vergleichsindex von Africa Oil (Toronto: AOI) zu ExxonMobil (New York: XOM) spricht eine klare Sprache:
Ihr