schön, dass Sie diese Woche erneut meinen Goldherz Report lesen. Das heißt, Sie haben sich von der letztwöchigen, realistischen Bestandsaufnahme nicht entmutigen lassen. Das ist gut! Nur mit diesem Durchhaltevermögen werden Sie zu einem erfolgreichen Investor, der seine Meinung nicht immer wieder in den Medien bestätigt sehen muss, um ruhig zu schlafen.
Bei Trades in kleineren Werten kann ich durch meine Kontakte häufiger einmal erahnen, was gespielt wird. Die kurzfristigen Preisentwicklungen der Rohstoffe selber zu prognostizieren, davon sehe ich aber ab. Da sitzen große Investmentgesellschaften mit 20 Analysten dran, die ausschließlich Rohstoff-Daten auswerten. Und trotzdem liegen auch diese Häuser mit ihren kurzfristigen Prognosen häufig daneben.
Wie sollte ich alleine da besser abschneiden?
Im mittelfristigen Terrain sieht es da schon besser aus: Bei einem Anlagehorizont von 1-3 Jahren setzen sich fundamentale Fakten meist früher oder später durch. Und auch wenn die aktuelle Stimmung niedergeschlagen ist: In diesem Zeitraum von 1-3 Jahren sehe ich für Gold und Silber erhebliche Chancen!
Als ich als Herausgeber den Goldherz Report 2016 ins Leben rief, fragten mich viele: “Warum denn ausgerechnet jetzt ein Rohstoff-Newsletter? Gold & Silber haben doch keine Zukunft” Wie es weiterging, das wissen Sie.
Und jetzt fühlt es sich fast wieder so an wie 2016: Niemand, auch nicht die professionellen Anleger, wollen Edelmetalle anfassen.
Professionelle Anleger (Hedge Fonds und Commodity Trading Advisor) sind sogar aktuell 8.000 Future-Kontrakte im Gold short! Ein äußerst seltenes Signal, welches meistens kurze Zeit später zu einer Bodenbildung und einem neuen Aufschwung führt. Im 4. Quartal 2015 waren die professionellen Anleger übrigens auch Netto-Short…
Rohstoffe vs. Aktien: Wer performt besser?
Rohstoffpreise und Aktien von Produzenten und Explorern laufen leider nicht 1:1. In einem unsicheren Umfeld mit generell schwachen Aktienmärkten tendieren auch Aktien schwächer – es sei denn, die Rohstoffe selbst legen eine starke, robuste Bewegung nach oben hin. Das haben wir beispielsweise bei Öl gesehen, deswegen stehen unsere Öl-Aktien im GOLDHERZ PLUS+ auch extrem gut da. Gold und Silber konnten diese Unterstützung nicht leisten. Deswegen haben Gold/Silber-Aktien in der breiten Masse deutlich schwächer abgeschnitten:
Sowohl der GDX ETF als auch der GDXJ (die Junior-Variante) sind beide stark goldlastig und beinhalten (Achtung: nicht nachgeschlagen, Bauchgefühl!) ca. 70% Gold und 30% Silber. Doch selbst dem untergewichteten und schlechter performenden Silber gegenüber haben die ETFs 3-4x schlechter performt – ein Wahnsinn…
So ein schlechtes Sentiment dreht sich aber auch wieder um – und dann läuft der Hebel für den Anleger. Ich persönlich werde deshalb für den kommenden Zyklus mehr auf Aktien, als auf Gold & Silber selbst setzen.
Die Zinsen müssen sinken!
Trotz dem extrem pessimistischen Sentiment für Edelmetalle (s. COT-Daten oben) hält auch die Kauflust der Zentralbanken unverändert an. Im August überstiegen die Zentralbankkäufe für Gold den Juli, August ist bisher einer der stärksten Kaufmonate des Jahres 2023:
Quellen: IMF IFS, Zentralbanken, World Gold Council
Zentralbanken haben sich auch nicht von den rasch ansteigenden Zinsen zügeln lassen, obwohl steigende Zinsen normalerweise Gift für Edelmetallpreise sind. Zentralbanken wissen mehr aus dem inneren Kreis der Geldpolitik, als wir.
Das alleine sollte uns aufhorchen lassen, wobei in diesem konkreten Fall nicht unbedingt notwendig:
Bei der exponentiellen Schuldenexplosion der Staatsschulden in allen westlichen Industrienationen nach Corona können die Zinsen nicht für sehr lange oben bleiben. Zumindest nicht ohne ein gewisses Maß an Kapitalkontrollen (Stichwort: Kaufzwang für institutionelle Anleger, z.B. Pensionsfonds) oder dass die EZB und FED wieder Anleihen kaufen.
Auch Anleger glauben immer weniger an einen stabilen Staatshaushalt mit Zinsen zwischen 3% (EUR) und 5% (USA). Dazu ist der Schuldenberg zu groß geworden. Am Beispiel der USA lässt sich das inzwischen auch ganz konkret ablesen:
- Seit 2014 sind die Bundesschulden (ohne Bundessstaaten, Gemeinden) um +83% gestiegen.
- Im gleichen Zeitraum ist der Anteil ausländischer Gläubiger von 34% auf heute 24% um 30% gesunken!
Golfstaaten, Chinesen, Russen (sowieso) machen das Spiel nicht mehr mit! Das Geld fließt in andere Volkswirtschaften, wo heute noch Überschüsse erwirtschaftet werden können!
Im Euroraum gibt es keine vergleichbaren Zahlen, aber ähnliche Probleme. Die EZB muss die Probleme im Euroraum lösen und in den USA sind die heimischen Käufer von Staatsanleihen und die FED zunehmend alleine unterwegs. Um nicht schon in wenigen Jahren zu kollabieren und wenigstens die Zeit zu haben, einen möglichen Ausweg zu finden, müssen die Zinsen runter.
Ekliges Sentiment & nahendes Zinsplateau = das perfekte Setup für eine Bodenbildung!
Im haben wir unter anderem einige sehr gut gelaufene Industrie-Metall-Werte (z.B. Teck, Glencore) inzwischen mit Gewinn verkauft. Das gleiche haben wir bei spekulativeren Ölwerten getan. Jetzt ist wieder Platz im Depot und da wird sicherlich ein Fokus auf Gold und Silber liegen, wo vom aktuellen Niveau selbst mit den großen Produzenten 100% oder mehr drin sind (wenn wir die historische Norm als Maßstab nehmen).
Die COT-Daten zeigen ein selten negatives Sentiment und die Zinsen können nicht mehr ewig so hochbleiben, ohne dass selbst solide Staaten unter der Schuldenlast zusammenbrechen. Der nächste Aufwärtszyklus der Edelmetalle startet in Kürze. Sind Sie mit uns im GOLDHERZ PLUS+ dabei? Wir bauen unser Edelmetall-Depot in den nächsten Wochen aus. Wenn Sie das auch planen, lassen Sie uns dieses Vorhaben doch zusammen angehen!
Herzliche Grüße,
Andre Doerk
Herausgeber & Autor Goldherz Report